Der US-amerikanische Wohnungsmarkt erlebte im August einen erheblichen Rückgang, wobei der Hausbau auf den niedrigsten Stand seit über drei Jahren fiel. Der Rückgang, der der größte seit einem Jahr war, wurde auf den Anstieg der Hypothekenzinsen zurückgeführt, der die Nachfrage nach Wohnraum stark belastete. Trotz dieses Abschwungs lässt der Anstieg der Baugenehmigungen darauf schließen, dass der Neubau immer noch von dem Mangel an auf dem Markt verfügbaren Wohnungen unterstützt wird.
Laut dem Handelsministerium sanken die Baubeginne im August um 11,3% auf eine jahreszeitlich bereinigte Jahresrate von 1,283 Millionen Einheiten, den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Die Baubeginne von Einfamilienhäusern, die den Großteil des Hausbaus ausmachen, gingen ebenfalls um 4,3% auf eine Rate von 941.000 Einheiten zurück. Der Rückgang der Baubeginne war in allen Regionen weit verbreitet, was darauf hindeutet, dass eine Erholung auf dem Wohnungsmarkt noch in weiter Ferne liegt.
Die aggressive geldpolitische Straffung der US-Notenbank hat den Wohnungsmarkt erheblich beeinträchtigt, und es wird erwartet, dass die Zinsen unverändert bleiben. Ökonomen prognostizieren, dass die Baubeginne im September wieder ansteigen werden, im vierten Quartal jedoch aufgrund des langsameren Wirtschaftswachstums zurückgehen werden. Hohe Hypothekenzinsen werden wahrscheinlich die Nachfrage und den Bau dämpfen, aber der Bedarf an Angeboten und Anreizen für Hausbauer wird den Rückgang der Einfamilienhaus-Baubeginne ausgleichen.
Der jüngste Anstieg der Hypothekenzinsen und höhere US-Staatsanleiherenditen haben die Nachfrage verringert, da die Käufer darauf warten. Der Durchschnittszins für eine 30-jährige Festhypothek liegt auf dem höchsten Stand seit März 2002. Dieser Anstieg der Hypothekenzinsen hat auch das Vertrauen der Hausbauer beeinträchtigt, wobei der vom National Association of Home Builders/Wells Fargo Housing Market Index ermittelte Indikator erstmals seit fünf Monaten unter 50 gefallen ist.
Der Bau von Mehrfamilienhäusern, der durch die steigenden Hypothekenzinsen und die Nachfrage nach Mietwohnungen angetrieben wurde, ist im August erheblich zurückgegangen und um 26,3% auf eine Rate von 334.000 Einheiten gefallen. Engere Finanzbedingungen, eingeschränkter Kreditzugang für Bauherren und die große Anzahl von aktuell im Bau befindlichen Mehrfamilienhausprojekten haben die Aktivitäten in diesem Sektor verlangsamt.
Positiv zu vermerken ist jedoch, dass die Baugenehmigungen für zukünftigen Wohnungsbau im August um 6,9% auf eine Rate von 1,543 Millionen Einheiten gestiegen sind, den höchsten Stand seit Oktober 2022. Dieser Anstieg wurde durch einen Anstieg der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser um 14,8% unterstützt. Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser stiegen ebenfalls um 2,0% und erreichten den höchsten Stand seit Mai 2022.
Trotz dieser Herausforderungen treibt der Mangel an vorhandenen Wohnungen auf dem Markt weiterhin die Nachfrage nach Neubauten an. Allerdings könnten der Anstieg der Hypothekenzinsen und ein Abschwung des Wirtschaftswachstums in den kommenden Monaten Herausforderungen darstellen.
Quellen: Reuters