In einer sich schnell verändernden Energielandschaft ist das konventionelle Kraftwerk nicht mehr der alleinige Stromversorger. Der Energieversorger Green Mountain Power in Vermont hat einen neuen Ansatz zur Energieerzeugung und -verteilung entwickelt. Anstatt sich ausschließlich auf große Kraftwerke zu verlassen, hat das Unternehmen ein Online-Netzwerk von über 4.500 Batteriespeichern, Photovoltaikanlagen auf den Dächern, intelligenten Warmwasserbereitern und E-Ladestationen geschaffen, die über Tausende von Haushalten verteilt sind.
Dieses innovative System ermöglicht es dem Versorger, diese verteilten Energiequellen zu verwalten und zu kontrollieren, um den Stromverbrauch während der Spitzenlast und bei Wetterereignissen zu optimieren. Durch strategisches Laden der Batterien und Vorheizen der Warmwasserbereiter kann das Unternehmen eine zuverlässige Stromversorgung während Stürmen oder heißen Sommertagen gewährleisten. Das Netzwerk verwandelt Gebäude in virtuelle Batterien, die Energie für den späteren Gebrauch speichern.
Die Initiative von Green Mountain Power gewinnt an Bedeutung, mit Plänen, in den nächsten zehn Jahren Batteriespeicher für 270.000 Haushalte und Unternehmen zu installieren. Dieses Modell dezentralisierter Energienetze wird auch von anderen Unternehmen übernommen, wie zum Beispiel Sunrun, das landesweit Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher anbietet. Durch die Nutzung von Stromquellen in Wohngebieten können Energieversorger den Bau neuer Kraftwerke vermeiden und ein zuverlässigeres und erschwinglicheres Stromnetz schaffen.
Laut einem Bericht des Energieministeriums könnten sogenannte virtuelle Kraftwerke wie diese bis 2030 20% der Spitzenlast in dem Land bewältigen – und das zu deutlich geringeren Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Kraftwerken. Mit zunehmender Anzahl von Elektrofahrzeugen wächst zudem das Potenzial für diese dezentralisierten Netze, eine bedeutende Rolle bei der Deckung des Energiebedarfs zu spielen.
Diese dezentralisierte Herangehensweise an die Energieerzeugung und -verteilung bietet einen frischen Blick darauf, wie wir unsere Stromnetze optimieren können. Durch Nutzung der Kraft verteilter Energiequellen und effizientes Nachfragemanagement können wir eine widerstandsfähigere, zuverlässigere und kostengünstigere Energieinfrastruktur schaffen.
FAQ
Was ist ein dezentralisiertes Energie-Netzwerk?
Ein dezentralisiertes Energie-Netzwerk bezieht sich auf ein System, bei dem die Energieerzeugung und -verteilung nicht ausschließlich von großen zentralisierten Kraftwerken abhängig ist. Stattdessen wird die Energieerzeugung durch verschiedene verteilte Energiequellen wie Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher an verschiedenen Standorten optimiert, um den Stromverbrauch zu optimieren und die Zuverlässigkeit sicherzustellen.
Wie funktioniert ein dezentralisiertes Energie-Netzwerk?
In einem dezentralisierten Energie-Netzwerk sind die Energiequellen über verschiedene Standorte wie Wohnhäuser und Unternehmen verteilt. Diese Ressourcen, einschließlich Batteriespeichern, Solarmodulen und intelligenten Geräten, sind über ein Online-Netzwerk miteinander verbunden. Der Versorger verwaltet und kontrolliert diese Ressourcen, um den Stromverbrauch während der Spitzenlast und bei Wetterereignissen zu optimieren.
Was sind die Vorteile von dezentralisierten Energie-Netzwerken?
Dezentralisierte Energie-Netzwerke bieten mehrere Vorteile. Sie erhöhen die Resilienz des Stromnetzes, indem sie die Energiequellen diversifizieren und eine zuverlässige Stromversorgung während Stürmen oder anderen Störungen gewährleisten. Diese Netzwerke tragen auch zur Kostensenkung bei, indem sie den Bau großer Kraftwerke vermeiden und Übertragungsverluste reduzieren. Darüber hinaus fördern sie den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und ermöglichen eine größere Beteiligung der Verbraucher am Energiesektor.
(Quelle: Bericht des Energieministeriums über virtuelle Kraftwerke)