Die Unternehmenswelt ist zu einem Schlachtfeld zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern geworden, wenn es um die Zukunft der Arbeit in der Post-COVID-Ära geht. Allerdings denkt EY, eine der vier weltweit größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, anscheinend darüber nach, sich möglicherweise für ein hybrides Arbeitsmodell zu entscheiden und damit auf langfristige Flexibilität der Mitarbeiter zu setzen.
EY überlegt, sein langjähriges Büro in der London Bridge aufzugeben, das in den letzten zwei Jahrzehnten sein Zuhause war. Diese Entscheidung ist ein Schlag für den gewerblichen Immobilienmarkt, da immer mehr Unternehmen auf die Anforderungen ihrer Belegschaft eingehen. Laut The Telegraph und Bloomberg diskutiert die Buchhaltungsfirma darüber, ihr 10-stöckiges Gebäude in der Nähe der London Bridge aufzugeben, in dem derzeit rund 9.000 Mitarbeiter arbeiten.
Der Schritt von EY folgt einer Überprüfung des Immobilienbestands seines Hauptquartiers in Großbritannien in More London, die durch die Überzeugung entstanden ist, dass weniger Mitarbeiter im Büro arbeiten. Die Überprüfung, die sich noch in einem frühen Stadium befindet, wird die Auslastung berücksichtigen und voraussichtlich die langfristige Immobilienstrategie der Firma prägen.
Seit 2021 hat EY in Großbritannien ein hybrides Arbeitsmodell angenommen, das es den Mitarbeitern ermöglicht, mindestens zwei Tage pro Woche aus der Ferne zu arbeiten. Die More London-Büros sollen Berichten zufolge dienstags und donnerstags mit einer Auslastung von 88% betrieben werden, wobei das Personal an anderen Tagen von zu Hause aus oder beim Kunden arbeitet.
Neben der Berücksichtigung sich ändernder Arbeitsplatzanforderungen befasst sich EY auch mit Umweltaspekten. Das Unternehmen prüft die Möglichkeit, in ein umweltfreundliches Gebäude umzuziehen, um sein Ziel, bis 2025 klimaneutral zu sein, zu erreichen.
Auf die Bitte um einen Kommentar erklärte ein EY-Sprecher: „Als expandierendes Unternehmen mit über 20 Büros in ganz Großbritannien überprüfen wir regelmäßig unseren Immobilienbestand. Zu Spekulationen äußern wir uns nicht.“
Dieser potenzielle Schritt von EY spiegelt einen wachsenden Trend unter führenden Unternehmen wider. Da Unternehmen sich mit der sich wandelnden Arbeitslandschaft auseinandersetzen, greifen viele zu hybriden Modellen oder ergreifen Möglichkeiten, Kosten zu senken. So kündigte HSBC, eine globale Bankengröße, an, aus seinem ikonischen Hauptquartier in Canary Wharf auszuziehen, während Meta vorzeitig einen Mietvertrag für Büroflächen beendete.
Diese Veränderungen in der Nutzung von Büroräumen haben bei den gewerblichen Immobilienbetreibern in London für Kopfschmerzen gesorgt, da die Leerstände auf einen 30-Jahres-Höchststand gestiegen sind. Berichte deuten auch auf einen Rückgang der Bürowerte hin, der die herausfordernde Anpassungsphase weiter verschärft.
Während die Unternehmenswelt weiterhin mit der Zukunft der Arbeit ringt, fügt die Überlegung von EY bezüglich langfristiger hybrider Arbeit eine neue Dimension zur laufenden Debatte hinzu. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser potenzielle Schritt in den kommenden Jahren auf die Landschaft der gewerblichen Immobilien auswirken wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist ein hybrides Arbeitsmodell?
Ein hybrides Arbeitsmodell kombiniert Fernarbeit und Büroarbeit und ermöglicht es den Mitarbeitern, flexibel zu wählen, wo sie an bestimmten Tagen oder Stunden arbeiten.
Warum erwägt EY, sein Büro in der London Bridge aufzugeben?
Berichten zufolge erwägt EY, sein Büro in der London Bridge aufzugeben, als Reaktion auf sich ändernde Arbeitsplatzanforderungen und die Überzeugung, dass weniger Mitarbeiter im Büro arbeiten. Die Überprüfung ihrer Immobilie ist Teil einer umfassenderen Strategie, sich an die Post-COVID-Ära anzupassen.
Welche möglichen Auswirkungen hat der Schritt von EY?
Wenn EY sich dazu entscheidet, langfristig hybride Arbeit anzunehmen und sein Büro in der London Bridge aufzugeben, könnte dies bedeutende Auswirkungen auf gewerbliche Immobilien haben. Es könnte den Weg für andere Unternehmen ebnen, ihren Immobilienbedarf neu zu bewerten und zur fortlaufenden Veränderung der Nutzung von Büroräumen beitragen.
Wie geht EY mit Umweltbedenken um?
Berichten zufolge prüft EY die Möglichkeit eines Umzugs in ein umweltfreundliches Gebäude, um sein Ziel, bis 2025 klimaneutral zu sein, zu erreichen. Dies steht im Einklang mit dem zunehmenden Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und unternehmerischer Verantwortung in Unternehmen.